Richter bin ich, Der

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Eddie Muller


Wenn es Nach wird in Paris


Film Noir Collection Koch Media GmbH


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Bewertung
**
Originaltitel
I, The Jury
Kategorie
Film Noir
Land
USA
Erscheinungsjahr
1953
Darsteller

Biff Elliot, Preston Foster, Peggie Castle, Margaret Sheridan, Alan Reed

Regie
Harry Essex
Farbe
s/w
Laufzeit
87 min
Bildformat
Vollbild
 

 

Der Richter bin ich-Poster-web4.jpgDer Richter bin ich-Poster-web3.jpgDer Richter bin ich-Poster-web2.jpgDer Richter bin ich-Poster-web1.jpg
© United Artists Corporation
 
New York kurz vor Weihnachten: Der einarmige Kriegsveteran Jack Williams (Robert Swanger) sitzt allein in seinem Apartment am Schreibtisch und blättert in einem Buch. Er ist so darin vertieft, dass er nicht bemerkt, wie jemand die Tür öffnet und ein großkalibriger Revolver im Spalt auftaucht. Als Jack Williams sich schließlich erhebt, wird er tödlich getroffen. Kriechend versucht er, das Telefon zu erreichen, aber es gelingt ihm nicht… Der Privatdetektiv Mike Hammer (Biff Elliot) stürmt in die Wohnung seines Freundes Williams, wo Captain Pat Chambers (Preston Foster) bereits die Ermitlungen aufnimmt. Es kommt zu einem Disput zwischen den beiden, denn Hammer schwört Rache, und als der Reporter Johnny (William Tannen) einen ironischen Einwand bringt, stößt Mike Hammer ihn in ein Geschirregal, bevor er aufgebracht aus der Tür stürmt. Pat Chambers gibt Johnny die Idee ein, auf der Titelseite mit Mike Hammers Rachedurcht den Killer zu provozieren. Mike Hammer beginnt seine Suche nach einem Verdächtigen bei den Gästen einer Wewihnachtsfeier, die am Abend des Mordes in Jack Williams’ Apartment stattgefunden hatte. Dort war auch Myrna Devlin (Frances Osborne), Jacks Freundin und sogar Verlobte, wie Hammer bei seinem nächtlichen Besuch jetzt erfährt, denn die beiden hatten vor, in der nächsten Woche zu heiraten. Als Hammer am Morgen in sein Büro kommt, hält ihm seine Sekretärin und Freundin Velda (Margaret Sheridan) die Zeitung unter die Nase: “I, The Jury“ ist dort über ihn zu lesen…
 
“You’re sick my friend.“- “Yeah? Well, it might even be an epidemic.” Diese Verfilmung eines Romans (EA 1947) aus der Mike-Hammer-Serie war die erste Adaption eines Buches von Krimi-Autor Mickey Spillane. Folglich war Biff Elliot der erste Darsteller des Privatdetektivs Mike Hammer, dem bald u.a. Ralph Meeker - in Robert Aldrichs Film-Noir-Klassiker Rattennest (USA 1955) - Brian Keith, Robert Bray, Darren McGavin und sogar Mickey Spillane selbst - in Roy Rowlands heute obskurem The Girl Hunters (USA 1963) - nachfolgten. Der bekannteste Mike Hammer wurde in einer gleichnamigen TV-Serie zwischen 1983 und 1987 Stacy Keach, der die Rolle 1997/98 für weitere 26 Episoden nochmals übernahm. Von allen genannten ist Biff Elliot der schwächste Schauspieler, der sich mit weniger Ausdruckskraft als Sylvester Stallone durch einen von Anbeginn langweiligen Mordfall prügelt. “Elliot just isn’t a very good actor and he lacks any kind of a memorable screen persona“, bringt es der Film-Noir-Blog Where Danger Lives auf den Punkt. Stilelemente des Film Noirs gibt es reichlich in Der Richter bin ich, darin Mike Hammer in Trenchcoat mit Hut durch die nächtlichen Straßen New Yorks zieht, um einen Verdächtigen nach dem anderen zu observieren. Als Erzähler aus dem Off führt er den Zuschauer in klassischer Manier durch die Filmhandlung. Die Kunst des Kameramanns John Alton, ohne den der Film Noir kaum wäre, was er ist, tut ein übriges und das obgleich der in New York angesiedelte Film in Los Angeles und großteils im Studio gedreht wurde. Demgegenüber ist Drehbuchautor Harry Essex’ (Der vierte Mann, USA 1952) erste Regiearbeit uninspiriert und die Geschichte ein Stück “Pulp Fiction“ ohne Raffinesse, darin sowohl Mike Hammer als auch sonstige Rollencharaktere die Grenze zur Selbstparodie überschreiten.
 
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© United Artists Corporation

 
An Filmen à la Der Richter bin ich zeigt sich der Niedergang des Film Noirs in der McCarthy-Ära, insofern hier der stilistische Fundus und die Qualitäten von Kameraleuten und Schauspielern für billige Unterhaltung ausgeschlachtet werden. Mit Preston Foster, Alan Reed, Mary Anderson und Elisha Cook jr. treten exzellente Darsteller (der Vierziger) in einem stereotypen Krimi auf. Peggie Castle als Psychotherapeutin und Buchautorin Charlotte Manning, die schon bei der ersten Begegnung mit dem Privatdetektiv die Ausstrahlung eines devoten Strip-Girls hat, ist bestenfalls eine Lachnummer. So etwas wie detektivische Arbeit findet in Der Richter bin ich seitens Mike Hammers kaum statt. Der Film ist wie so mancher TV-Krimi nicht ohne Unterhaltungswert, zudem profitiert er von den oben genannten Größen. Allerdings versinkt er von Anbeginn bis zur letzten Einstellung in seinen Klischees und in der Mittelmäßigkeit. Die Filmproduktion Parklane Pictures Inc. brachte in den 50er Jahren vier Mickey-Spillane-Verfilmungen heraus, darunter auch den um Längen besseren Rattennest (USA 1955). Der Richter bin ich wurde sogar in 3D gedreht, aber das wäre mit Sicherheit auch kein Grund ihn zu sehen. Mit Ich, der Richter folgte 1982 mit Armand Assante als Privatdetektiv eine zweite Verfilmung - ebenso flach und banal.
 
Es ist bis dato weltweit noch keine BD und keine DVD dieses Film Noirs erschienen. Im Internet zirkulieren Kopien von meist bescheidener Qualität, doch die Suche danach lohnt trotz Beteiligung John Altons nicht.
 

Film Noir | 1953 | USA | Harry Essex | Mickey Spillane | John Alton | Biff Elliot | Elisha Cook jr. | John Qualen | Nestor Paiva | Paul Dubov | Preston Foster | Tom Powers | Mary Anderson | Peggie Castle

Gespeichert von Richard Fohrenbach (nicht überprüft) am 3. Dezember 2020 - 22:28

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Watching this in my iPAD. I like the "look" which John Alton is responsible for.

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