French Connection / Brennpunkt Brooklyn

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Eddie Muller


Wenn es Nach wird in Paris


Film Noir Collection Koch Media GmbH


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Bewertung
*****
Originaltitel
The French Connection
Kategorie
Neo Noir
Land
USA
Erscheinungsjahr
1971
Darsteller

Gene Hackman, Roy Scheider, Fernando Rey, Tony Lo Bianco, Marcel Bozzuffi

Regie
William Friedkin
Farbe
Farbe
Laufzeit
99 min
Bildformat
Widescreen
 

 

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© Twentieth Century Fox Film Corporation
 
Die New Yorker Polizisten Buddy Russo (Roy Scheider ) und "Popeye“ Doyle (Gene Hackman) haben einen aufreibenden Tag im Kampf gegen den Drogenhandel hinter sich, als sie abends auf einen Drink in eine Bar gehen. Dort fallen ihnen die Kleinkriminellen Salvatore "Sal“ Boca (Tony Lo Bianco) und seine Frau Angie (Arlene Farber) auf, die einige den Polizisten bekannte Drogendealer sehr großzügig aushalten. Spontan folgen sie dem Paar und stellen fest, dass dessen nächtliche Extravaganzen nicht unbedingt zu dem bescheidenen Imbisslokal passen, das sie gemeinsam unterhalten. Als Doyle und Russo bei einer Razzia einen Tipp erhalten, dass man auf eine Großlieferung Heroin aus Übersee warte, beschließen sie, Sal Bocas Telefon abzuhören. Das bringt sie auf die Spur von Alain Charnier (Fernando Rey), einem französischer Millionär, der sich in Begleitung des mit ihm befreundeten Filmstars Devereaux (Frédéric de Pasquale) auf dem Weg nach New York befindet. Damit beginnen aber bald auch die Schwierigkeiten, denn Russo und Doyle sind bei ihrem Vorgesetzten nicht immer wohl gelitten. Und Charnier, der schnell merkt, dass ihm jemand auf den Fersen ist, stellt sich als ein skrupelloser Gegner heraus…
 
Der Lebensraum Großstadt als ein nach archaischen Gesetzen von Haben und Nichthaben organisierter Dschungel - das ist post Dashiell Hammett und nach Jules Dassins New-York-Film Stadt ohne Maske / Die nackte Stadt (USA1948) hier einmal mehr Film Noir. Der Neo Noir in den Frühsiebzigern definierte sich durch Übernahme bzw. Zitat zentraler Stilelemente und Themen des klassischen Film Noir. Die Rolle des "Popeye“ Doyle, kongenial umgesetzt von Gene Hackman, der damit in Hollywood den Durchbruch schaffte und einen Oscar als bester Hauptdarsteller bekam, liegt nicht weit von der des Police Detective Madigan (Richard Widmark) in Nur noch 72 Stunden (USA 1968). Zugleich erinnert Doyles manische und dem Verbrecher verwandte, brutale Attitüde auch an Faustrecht der Großstadt (USA 1950) oder Heißes Eisen (USA 1953). So schrieb Bruce Crowther in seinem Buch Film Noir - Reflections In A Dark Mirror (EA 1988): "Gene Hackman brought depressing realism to his portrayal of a crusading cop whose image is perpetually tarnished. It is Hackman's performance rather than any visual image or structural artifice which edges (...) into noir territory, although some of the street scenes would have been recognized as familiar ground by any earlier noir hero."
 
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© Twentieth Century Fox Film Corporation
 
William Friedkins French Connection / Brennpunkt Brooklyn ist ein zeitloses Meisterwerk des Thriller- und Neo-Noir-Kinos, an dessen Qualitäten sein Regisseur seither immer wieder gemessen wird. Im Anschluss an die Popkultur und an die Geburtstunde des Neo Noirs zum Ende der 60er Jahre ist das Werk für seine Zeit konsequent eigenwillig und im Anschluss an den Film Noir zugleich dessen Traditionen zugeneigt. Die Desillusionierung des Antihelden Popeye Doyle und der Nihilismus des Films wirkten für das US-amerikanische Filmschaffen im Segment Thriller und Neo Noir in jener ersten Hälfte der 70er Jahre eindeutig stilbildend. Auch bereits zeitgleich entstandene, hartgesottene Neo Noirs der Blaxpoitation wie z.B. Shaft (USA 1971) oder Superfly (USA 1972) zeichnen mit Blick auf Stadtarchitektur, Lebensgefühl und einem allerorten tief verwurzelten Pessimismus ein ähnliches Bild vom Dasein in Schluchten der Metropole New York. Im Jahr 1975 schuf John Frankenheimer - einmal mehr mit Gene Hackman und Fernando Rey - die in Marseille, Frankreich, angesiedelte Fortsetzung unter dem Titel French Connection II, der leider bis heute nicht die verdiente Aufmerksamkeit zuteil wurde.
 
Es empfiehlt sich von allen exzellenten Editionen der Twentieth Century Fox Film Corporation die 3-DVD-Box und zwar sowohl wegen der zahllosen, informativen Extras als auch wegen John Frankenheimers French Connection II (USA 1975). Die Filme selbst sind bild- und tontechnisch exzellent aufbereitet, dazu ungekürzt und im Originalformat mit Tonspuren auf Englisch und Deutsch, beide  Sprachen optional auch als Untertitel. Die Einzeleditionen bringen als Extras allemal die Audiokommentare von Friedkin, Hackman und Scheider, diverse Bildergallerien sowie den US-Kinotrailer. Unbedingt zu empfehlen!
 

Neo Noir | 1971 | USA | William Friedkin | Bill Hickman | Fernando Rey | Gene Hackman | Marcel Bozzuffi | Roy Scheider | Tony Lo Bianco

Gespeichert von isehwurscht (nicht überprüft) am 22. März 2019 - 15:33

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Im Film Brennpunkt Brooklyn sieht man mal wieder, wie weit die Realitäten mancher Menschen voneinander entfernt sind. Nämlich von der Erde bis zum Mond. Frog No.1 sitzt im tiefsten New York City im Feinschmecker-Restaurant und gibt den kulturbewussten Klischee-Franzosen der High Society beim Verzehr von Froschschenkeln, gut sichtbar für jedermann, während der eigentlich Gute sich draussen auf dem schmutzigen Bordstein einen abfriert. Übel...

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