Richard Attenborough, Hermione Baddeley, Carol Marsh, William Hartnell, Alan Wheatley
Im südenglischen Seebad Brighton herrschte zwischen den Weltkriegen die organisierte Bandenkriminalität... Als der Gangster William Kite wegen eines Streits um das Geschäft mit Spielautomaten von einer rivalisierenden Gang ermordet wird, rückt der junge und besonders skrupellose Pinkie Brown (Richard Attenborough) nach. Er und seine Bande, bestehend aus Spicer (Wylie Watson), Cubitt (Nigel Stock) und Dallow (William Hartnell), sind davon überzeugt, dass Kite ohne den Zeitungsartikel eines gewissen Fred Hales (Alan Wheatley) noch am Leben wäre. Wie es der Zufall will, ist Fred für seine Zeitung aus London kommend heute wieder in der Stadt. Er führt unter dem Namen Kolley Kibber für den Daily Messenger ein Preisausschreiben durch, indem er an mehreren populären Orten Brightons besondere Karten liegen lässt, die die Leser des Daily Messengers aufspüren und mit denen in der Hand sie ihn ansprechen sollen. Den glücklichen Findern winken Geldpreise. Aber bevor es dazu kommen kann, sieht sich Fred am Tresen des Cafés am Pier bereits Pinkie, Cubitt und Dallow gegenüber. Er versucht, sie zu einem Drink zu überreden, doch Pinkie macht ihm unmissverständlich klar, dass er seine Rückfahrkarte nach London nicht wird nutzen können. Der von Angst gepeinigte Fred spricht in einem Nebenraum Revuegirl und Sängerin Ida Arnold (Hermione Baddeley) an; schließlich verlässt er das Lokal und versucht, den Bahnhof zu erreichen. Schon bald muss er merken, dass er seinen Häschern so leicht nicht wird entkommen können. Also flieht er auf den Brighton Marine Palace and Pier…
“What you want me to say is, 'I love you'. Well I don't. I hate you, you little slut." Der jugendliche, makellos gekleidete Pinkie Brown mit der Narbe im Gesicht - der US-Titel des Films war Young Scarface - ist ein Psychopath. Nicht zuletzt das macht Brighton Rock zu einem waschechten Film Noir mit überraschenden Härten und reichlich Dunkelheit, die neben einer knackigen Dramaturgie für Spannung und mitunter auch Beklemmung sorgt. Brighton Rock ist als europäischer Film für seine Zeit erstaunlich brutal und düster. Entsprechend hat das Studio die Brüder John und Robert Boulting, die als B&B firmierten und sich damit ans erfolgreiche Duo Michael Powell und Emeric Pressburger (P&P) anlehnten, zu einem "versöhnlichen" Ende verdonnert. Aber selbst das hat es in sich... Ein Skript aus der Feder Graham Greenes (Der dritte Mann, UK 1949) nach dessen eigener Romanvorlage, die in Deutschland erst 1950 als Am Abgrund des Lebens erschien, eine teils enorm innovative und stets vorzügliche Kameraarbeit Harry Waxmans sowie das von einem ganz jungen, überragend aufspielenden Richard Attenborough geführte Ensemble aus Charakterdarstellern sorgen für Qualität in den zentralen Bereichen dieser straffen Produktion der Gebrüder Boulting.
© Studiocanal GmbH