Piolo Pascual, Gerald Anderson, Joel Torre, Joey Marquez, Michael De Mesa
Manila, Hauptstadt der Phillippinen: Die Strafgefangenen Daniel Benitez (Gerald Anderson), der jüngere von beiden, und Mario “Tatang“ Maghari (Joel Torre) flanieren über eine belebte Einkaufsstraße. Indessen Daniel auf Tatang einredet, kommen sie zu einem Straßenfest, wo Kinder und Jugendliche sich mit Wasserpistolen bespritzen, Feuerschlucker und wild aufspielende Trommler in festlichen Verkleidungen die Leute begeistern. Aber Daniel und Tatang sind nur auf der Suche nach Johnny Tiu (Stephen Ku), einem lokalen Dogenkurier. Als sie ihn gefunden haben, zieht Tatang eine Pistole aus dem Gürtel, versteckt sie unter seinem Strohhut, geht auf den telefonierenden Tiu zu und erschießt ihn kaltblütig, indessen die Menge panisch davon stürmt. In der allgemeinen Aufregung gelingt auch Tatang und Daniel die Flucht. Mit ihrer Auftraggeberin Mrs. Thelma (Vivian Velez) in deren Auto überqueren sie einen Kanal und werfen ihre Pistolen aus dem Seitenfenster ins Wasser. Daniel lässt sich von Mrs. Thelma einen Vorschuss geben; an der Morayta Street steigen Tatang und Daniel aus, nachdem sie beide verlauten ließen, dass sie die Nacht draußen verbringen wollen. Mrs. Thelma beauftragt Tatang, auch Rex (William Martinez) darüber zu informieren. Denn Daniel und Tatang sind offiziell Strafgefangene. Nur im Schutz der Nacht und unerkannt verlassen sie ihre Gefägniszellen, um im Auftrag hochrangiger Politiker Auftragsmorde zu begehen, deren Täter nie jemand wird ausfindig machen können…
"Erik Matti seems more comfortable with staging action sequences and generating noir-like atmosphere than creating nuanced characters or subtle dialogue,” schreibt Allan Hunter für Screen Daily, um dem Film zuletzt doch ein gutes Zeugnis auszustellen. Tatsächlich sind die Dialoge am ehesten Schwachstelle eines Films, mit dessen Charakteren ich mich anfreunden konnte. Alle Personen sind sowohl präzise konturiert als auch in ihren Merkmalen stets erkennbar. Herausragend ist hierbei die für mich im Zentrum stehende Figur des Killers Mario “Tatang“ Maghari in der Verkörperung durch den hochkarätigen phillippinischen Darsteller Joel Torre. Es ist ein hohes Niveau an Schauspielkunst, das Torre in seiner Figur zum Tragen bringt, und sie allein macht einen Großteil des Genusses aus, den der Cineast hier finden kann. On The Job ist ein düsterer, beizeiten harter und definitiv zupackender Neo Noir, der sich mit seinem Finale und mit dem Schlussakkord nicht lumpen lässt. Dabei stehen keinesfalls die Actionsequenzen im Vordergrund; eine Verfolgungsjagd auf zwei Beinen bei Nacht bezeugt am ehesten die Dynamik des Films an der Oberfläche des Geschehens. Im Fokus agieren Daniel, dessen Mutter (Irene Celebre) ihn wie seine Freundin Diane (Dawn Jimenez) in Dubai wähnt, sowie Tatang und seine Ehefrau Lulette (Angel Aquino) nebst Tochter Tina (Empress Schuck). Letztere studiert Jura und denkt, ihr Vater arbeite weit außerhalb der Stadtgrenzen Manilas, auf der Insel Cebu. Dritter im Bund ist der grundehrliche Polizist Francis Coronel, jr. (Piolo Pascual), der getreu dem Werdegang seines Vaters den Polizeidienst wählte. Ausgerechnet er ist ein Protégé des Kongressabgeordneten Manrique (Michael De Mesa), des steinreichen Vaters seiner Ehefrau Nicky (Shaina Magdayo. Der Blick in den Abgrund der politischen Machenschaften in den oberen Etagen des Inselstaats ist für Francis zu schockierend, um nicht selbst dagegen ins Feld zu ziehen.
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Exzellente BD- und DVD-Editionen (2015) der Koch Media GmbH mit dem Film ungekürzt im Originalformat, wahlweise den deutschen oder den phillippinischen Ton, optional deutsche Untertitel, geschnittene Szenen, ein Making Of und den Kinotrailer als Extras.