Film Noir
| USA
| 1948
| John Huston
| John Huston
| Dan Seymour
| Edward G. Robinson
| Humphrey Bogart
| John Litel
| Marc Lawrence
| Thomas Gomez
| Claire Trevor
| Lauren Bacall
Bewertung
****
Originaltitel
Key Largo
Kategorie
Film Noir
Land
USA
Erscheinungsjahr
1948
Darsteller
Humphrey Bogart, Lauren Bacall, Edward G. Robinson, Claire Trevor, Lionel Barrymore
Regie
John Huston
Farbe
s/w
Laufzeit
96 min
Bildformat
Vollbild
© Warner Bros.
Der Kriegsheimkehrer Frank McCloud (Humphrey Bogart) reist auf die entlegene Insel Key Largo vor der Küste Floridas. Hier betreibt Nora Temple (Lauren Bacall), die Witwe von McClouds im Krieg gefallenem Kameraden, mit dessen an den Rollstuhl gefesselten Vater James Temple (Lionel Barrymore) ein kleines Hotel. Doch bei seiner Ankunft findet McCloud das Haus in Händen des Gangsters Johnny Rocco (Edward G. Robinson), der sich mit seiner Bande an diesem entlegenen Winkel einquartierte, um seinen Häschern zu entgehen und das Land per Schiff zu verlassen. Eine Sturmwarnung verzögert dieses Vorhaben und Rocco sieht sich gezwungen, das Personal des Hotels samt McCloud in Schach zu halten, bis er endlich fliehen kann. Doch erst Gayle Dawn (Claire Trevor), Johnny Roccos abgetakelte Geliebte, und dann der feige Mord am Deputy Clyde Sawyer (John Rodney), fordern den desillusionierten Frank McCloud schließlich heraus, sich dem Kampf mit Johnny Rocco zu stellen...
Dieser so beliebte Film Noir John Hustons erweist sich als überraschend konventionell, auch gemessen an seiner Zeit. Natürlich ist er dramaturgisch gekonnt umgesetzt. Vom Skript bis zu den Schauspielern gibt es hier nichts zu meckern. Das ist Hollywood auf hohem Niveau. Doch ist Gangster in Key Largo / Hafen des Lasters weniger Film Noir als eine Hommage an den Gangsterfilm der Dreißiger, darin Edward G. Robinson und Humphrey Bogart schon Seite an Seite vertreten waren. Nur war seinerzeit - etwa in Kid Galahad (USA 1937) - Robinson der Star und Bogart spielte zweite Geige. Herausragend ist in Gangster in Key Largo / Hafen des Lasters Claire Trevor als alkholkranke Gangsterbraut. Das konnte sie wie keine und sie brilliert in jeder ihrer Szenen.
© Warner Bros.
John Huston hatte mit Die Spur des Falken / Der Malteser Falke (1941) dem Film Noir und sich selbst als Regisseur zu einem fulminanten Start verholfen. Mit Gangster in Key Largo / Hafen des Lasters kehrte er dahin zurück, doch erst Asphalt-Dschungel / Raubmord wurde 1950 als letzter klassischer Film Noir Hustons wieder ein großer Wurf. Mit Humphrey Bogart sollte John Huston in den Fünfzigern noch zweimal zusammen arbeiten. Für Lauren Bacall war Gangster in Key Largo / Hafen des Lasters der vierte und letzte Film an der Seite ihres Ehemanns. Wer Humphrey Bogart schätzt und sich einen Abend lang in klassischer Manier unterhalten finden möchte, liegt mit dem Film goldrichtig. Wer einen Film Noir erwartet, der Menschen im Räderwerk der Zivilisation als brodelndes Licht- und Schattenspiel inszeniert, dürfte von diesem Gangsterdrama womöglich enttäuscht sein.
Erstklassige DVD-Edition (2000) von Warner Brothers, vor allem eine ansehnliche Verpackung, dazu die deutsche, englische oder spanische Tonspur, unzählbar viele Untertitel und den Film selbst ungekürzt und im Originalformat. Wie oft bei Warner Bros. ist die Fülle der Extras eine lobende Erwähnung wert.
Überbewertet
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Wie schon an anderer Stelle geschrieben: 'Gangster in Key Largo' zählt nach Ansicht vieler renommierter Filmkritiker zu den schwächeren Filmen des Duos Bogart & Bacall.
Der britische Filmhistoriker Allen Eyles etwa urteilt nicht von ungefähr: "Ein Beispiel für ein glänzend ausgeführtes Studiowerk, welches aber nicht verbergen kann, dass es ihm fatal an Substanz mangelt..."
2,5 Sterne, wohlwollend bewertet.