Film Noir
| USA
| 1946
| Charles Vidor
| Van Nest Polglase
| Eduardo Ciannelli
| George Macready
| Gerald Mohr
| Glenn Ford
| Joe Sawyer
| Joseph Calleia
| Robert Kellard
| Steven Geray
| Argentina Brunetti
| Rita Hayworth
| Ruth Roman
Bewertung
****
Originaltitel
Gilda
Kategorie
Film Noir
Land
USA
Erscheinungsjahr
1946
Darsteller
Rita Hayworth, Glenn Ford, George Macready, Joseph Calleia, Stephen Geray
Regie
Charles Vidor
Farbe
s/w
Laufzeit
106 min
Bildformat
Vollbild
© Columbia Pictures Corporation
Johnny Farrell (Glenn Ford) ist ein in Buenos Aires gestrandeter, herunter gekommener Glücksspieler. Gerade noch rechtzeitig, um einigen handfesten Problemen zu entgehen, bekommt er einen Job im Kasino des wohlhabenden Ballin Mundson (George Macready). Als der zweite Weltkrieg zu Ende geht, verreist Mundson, auch sonst ein einflussreicher Geschäftsmann, und überlässt kurzfristig Farrell die Leitung des Kasinos. Bei der Rückkehr bringt Mundson als seine frisch angetraute Ehefrau die attraktive Gilda (Rita Hayworth) mit. Anlässlich eines Abendessens in Mundsons Haus begegnet ihr Johnny Farrell, und es wird klar, dass sich die beiden kennen. Gegenüber Mundson verschweigen sie ihre gemeinsame Vergangenheit jedoch. Später in der Nacht tanzt Gilda im Kasino mit Captain Delgado (Gerald Mohr), dem sie ungeniert ihre Telefonnummer gibt. Farrell findet heraus, dass sein Gönner Mundson eigenwillige Methoden hat, um nicht ins Visier der örtlichen Behörden zu geraten. Ballin Mundson schöpft seinerseits bezüglich Johnnys und Gildas Verdacht…
Gilda ist ein Klassiker des Hollywoodfilms und eben nicht nur des Film Noirs. Er machte aus der Schauspielerin Rita Hayworth eine der Stil-Ikonen von Hollywoods Golden Age und bedeutete für Glenn Ford den Durchbruch. Für weitere fünfundzwanzig Jahre sollte er in Film-Noir- und Western-Klassikern in Hauptrollen zu sehen sein, etwa auch in Heißes Eisen (USA 1953) und in Zähl bis drei und bete (USA 1957). Im Ganzen brachten Glenn Ford und Rita Hayworth ihre Chemie als Duo in fünf Filmen auf die Leinwand – sechs Jahre später erneut in dem stark an Gilda angelehnten, aber deutlich schwächeren Affäre in Trinidad (USA 1952). Der von Routinier Vincent Sherman als eine Art Noir Light gleichfalls in tropischen Gefilden angesiedelte Krimi erinnert zudem an Alfred Hitchcocks Berüchtigt / Weißes Gift (USA 1946). Zum fünften und letzten Mal trafen sie in Die Goldfalle (USA 1965) aufeinander, Burt Kennedys Post Noir in Schwarzweiß, der die beiden als vollends desillusioniert und vom Leben gegerbt porträtiert.
Ihre Sternstunde bleibt Gilda. Charles Vidor inszenierte die hoch erotisierte Geschichte mit einer unfehlbaren Dramaturgie, einem wunderbar facettenreichen Schwarzweiß und reichlich evil spirit aller Beteiligten. Rasante Dialoge, wunderbar zwielichtige Charaktere und punktgenau wechselnde Allianzen machen Gilda bis auf den heutigen Tag zu einem Hochgenuss für Cineasten aller Lager. Demgegenüber fällt das Ende, eindeutig dem Hays Code geschuldet, wie angeklebt und wenig glaubwürdig aus. Es ist dieses Ende, warum Gilda der Einzug in die Top Ten der größten Film-Noir-Klassiker stets verwehrt blieb.
An der DVD-Edition von Clumbia Tristar gibt es kaum etwas auszusetzen: hervorragend restauriertes Bild, 5 Tonspuren, unter anderem Englisch und Deutsch, haufenweise Untertitel, ungekürzte Laufzeit, und nur die Extras fallen für so einen Klassiker etwas knapp aus.