Confession Of Pain

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Eddie Muller


Wenn es Nach wird in Paris


Film Noir Collection Koch Media GmbH


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Bewertung
**
Originaltitel
Seung sing
Kategorie
Neo Noir
Land
HK
Erscheinungsjahr
2006
Darsteller

Tony Leung Chiu Wai, Takeshi Kaneshiro, Qi Shu, Jinglei Xu, Chapman To

Regie
Alan Mak, Wai-keun Lau
Farbe
Farbe
Laufzeit
110 min
Bildformat
Widescreen
 

 

Bild Bild Confession Of Pain-Poster-web5.jpg Bild
 
Hongkong am Weihnachtsabend 2003: Die Polizeibeamten Detective Lau Ching Hei (Tony Leung Chiu Wai) und Detective Yau Kin Bong (Takeshi Kaneshiro) halten sich in einer von feiernden Gästen belebten Nachtbar auf. Bong erklärt seinem Vorgesetzten Hei, dass er aktuell mit seiner Freundin Rachel (Emme Wong) in einer Krise sttecke, die ihm stark zu schaffen mache. Um ihn etwas aufzumuntern, erläuert Hei gegenüber dem jüngeren, abstinenten Kollegen das Prinzip der Schnapsbrennerei und dass Whiskey nicht zu jeder Zeit ein Übel sei. Plötzlich taucht der von ihnen vor Ort beschattete Lai Sun Wah (Bo Yuen Chan) mit einer Prostituierten (Ankie Beilke) im Arm auf, besteigt ein Taxi und fährt von dannen. Bong setzt sich ins Auto und verfolgt ihn, weitere Polizeibeamte unter Heis Leitung nehmen eine andere Strecke und treffen wieder auf Yau Kin Bong, just als der Gangster mit der Frau in einem Hausflur verschwindet. Kurz darauf stürmen die Polizisten die Wohnung, nehmen Lai Sun Wah in Haft und finden im Schlafzimmer die bereits gefesselte und mit einem Teppichmesser verletzte Protistuierte. Lau Ching Hei ergreift eine aus Metall gefertigte Vase und schlägt mehrfach auf den des Mordes und der Vergewaltigubng Verdächtigen ein. Die anderen Polizisten schließen die Tür und lassen es geschehen…. Drei Jahre später ist Lau Ching Hei mit der aus reichem Haus stammenden Susan Chow (Jinglei Xu) verheiratet. Yau Kin Bong hat den Polizeisdienst verlassen und ist Privatdetektiv und Alkoholiker…
 
„Einzig und allein die optische Darstellung einiger Szenen des Filmes (…) lassen mich “Confession of Pain“ nicht als totalen Rohrkrepierer bezeichnen“, schlussfolgerte Sidschei für das Fantasy FilmFest Archiv. Es klingt überheblich, trifft jedoch den Nagel auf den Kopf. Auch für mich wurde Confession Of Pain zu einem Filmerleben, das streckenweise schwer zu ertragen war. Dabei schuf das für den Erfolg von Infernal Affairs - die achte Hölle (HK 2002) verantwortliche Trio aus Drehbuchautor Felix Chong und den Regisseuren Alan Mak und Wai-keun Lau mit Confession Of Pain den Neo-Noir-Nachfolger jener Trilogie, zu der sie Infernal Affairs bis Ende 2003 hatten werden lassen. Aber der mit Tony Leung Ciu Wai und Takeshi Kaneshiro (Chungking Express, HK 1994) prominent besetzte Film geriet zu einer herben Enttäuschung. In der Anlage der Geschichte und mit Blick auf deren Bestandteile lässt sich mitunter einiges Potential erahnen. Neben Sidschei haben auch andere Kritiker die hyperästhetischen Bilder der Urbanität Hongkongs zwecks Ehrenrettung des Werks positiv erwähnt. Auch gelingt es an Schnittstellen des Handlungsverlaufs anrührende oder gar spannende Sequenzen zu gestalten. Aber schon in der nächsten Minute werden solche von der Entwicklung torpediert, denn in seiner Inszenierung und mit Blick auf die Regie ist das Werk furchtbar missglückt. Konträr zu der teils beeindruckenden Bildgestaltung verliert sich die Kamera pausenlos in Zeitlupe- und Zeitraffermätzchen, bei denen auch die dramtische Musik- und Klanguntermalung einzig nervt. Überhaupt ist die Musik ein Problem: der aalglatte Pseudo-Jazz, die romantischen Pianotupfer, der drittklassige Bluesrock, all diese aus Hollywood kopierten Geschmacksverstärker klingen hohl und falsch. Und sogar das Schauspiel ist ein Problem.
 
“Ultimately the film is too predictable to be a thriller, too few “Chapman To” to be a comedy and far too much Shu Qi to be not entirely annoying”, urteilt Andrew Chan in seiner Rezension für HK Neo Reviews. Confession Of Pain gibt sich trotz seiner teils harten Gewalt den Anstrich, ein auf Charakterportraits und die Beziehungen der vier im Mittepunkt stehenden Rollencharaktere fokussierter Film zu sein. Aber diese Charaktere sind flach und dröge, einzig und allein Klischees eines Werkskanons, der mit seinen Figuren und seinem Racheplot in die x-te Wiederholung des Immergleichen steuert. Der desillusionierte Privatdetektiv mit Alkoholproblem gerät bei Takeshio Kaneshiro zu einem Fall klassischen Over-Actings, vor allem sein Trinkgebaren ist zum Ende hin grotesk peinlich. Den Rächer hinter der Fassade des beflissenen Polizeioffiziers zeigt Tony Leung Ciu Wai in einer von Selbstbeherrschung und Härte dominierten Figur, deren Komplexität nie glaubwürdig deutlich wird. Sie ist am Ende bloß Bestandteil einer Personalakte. Die Frauenfiguren versprechen anfangs, etwas mehr Kontur und Persönlichkeit zu offenbaren, doch in der zweiten Hälfte sind sie nur Platzhalter - potentielle Geliebte und potentielles Opfer. Finale und Schlusssqequenz sind so konsequent wie vorhersehbar und beim Abspann hat man das Gefühl, dass sich die Beteiligten selbst um einen deutlich besseren Film betrogen haben, was daher auch zum Betrug am Zuschauer führt. Dem wiederum stellt sich die Frage: Warum ist Leuten, die zuvor Potential bewiesen, hier nichts Besseres gelungen als ein banales Rachedrama von der Stange?
 
Gute DVD-Edition (2007) der Galileo Medien AG mit dem Film ungekürzt im Originalformat, bild- und tontechnisch einewandfrei, inklusive original kantonesischer und einer deutschen Tonspur, dazu optional deutsche Untertitel, ein Making Of und die Aufzeichnung der Pressekonferenz aus Anlass der Premiere als Extras.
 

Neo Noir | 2006 | International | Alan Mak | Wai-keun Lau | Takeshi Kaneshiro | Tony Leung Chiu Wai

Gespeichert von Der Schwede (nicht überprüft) am 27. Februar 2016 - 15:44

Permanenter Link

Der Film ist leider nicht im Originalformat.
Original: 2,35:1; Galileo Medien DVD: 1,78:1.
Nichtdestotrotz ist das hier die beste Film Noir Seite Europas.
Hoffentlich bleibt sie noch lange online.

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