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"What I have got is I have character in my face. It's taken an awful lot of late nights and drinking to put it there" Humphrey Bogart

 

 

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Michèle Morgan, Jean Gabin Mary Ellen Kay, Anthony Quinn GeneTierney, Dana Andrews Belita, Barry Sullivan

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Corinne Calvet, Joseph Cotten Lauren Bacall, Humphrey Bogart Veronica Lake, Alan Ladd Jeanne Moreau, Lino Ventura
 

Sichtbare und unsichtbare Gestalter sowie Ikonen des Film Noirs gab es von Anfang an. Wie viele Kulturphänomene entstand er weder zufällig noch zog er zufällig diejenigen an, die ihm (teils) lange treu blieben. Dabei muss folgendes berücksichtigt werden. Die 40er und 50er Jahre war in Hollywood die Zeit der mächtigen Filmstudios. In erster Linie die Universal-International Pictures Inc., Twentieth Century Fox Film Corporation, RKO Radio Pictures, Paramount Pictures, Columbia Pictures Corp. und andere finanzkräftige Filmstudios entschieden von der ersten Drehbuchseite an, was in die Kinos gelangte und was nicht. Die kommerzielle Verwertbarkeit eines Stoffs war - so wie heute - das A und O dieser Jahre.

 

Dennoch kam es zwischen 1941 und 1944 zu einem Paradigmenwechsel. Einzelne Autoren und Regisseure erwiesen sich in den Grenzen ihrer Möglichkeiten der Zeit klar voraus. Orson Welles’ Citizen Kane (1941), Alfred Hitchcocks Rebecca (1940) und John Hustons Die Spur des Falken / Der Malteser Falke (USA1941) ließen das Kino der Dreißiger weit hinter sich - und hatten damit beim Publikum Erfolg. Zudem hatten seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten viele europäische Filmgrößen ihre Heimatländer verlassen und waren nach Hollywood gekommen. Mit dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs folgten weitere.

 

So drehten dort in den 40er Jahren die Regisseure Fritz Lang, Robert Siodmak, Max Ophüls, Jean Renoir, William Dieterle mit Schauspielern wie Peter Lorre, Jean Gabin, Simone Simon, Marlene Dietrich und vielen anderen. Sie brachten ihre Erfahrungen und ihren Stil nach Hollywood und sorgten besonders im Film Noir für Einflüsse, die man im Nachhinein dem deutschen Expressionismus und dem Poetischen Realismus Frankreichs zurechnet. Die literarischen Vorlagen stammten großteils von US-Autoren wie Dashiell Hammett, Raymond Chandler, Cornell Woolrich und James M. Cain. Es ist diese Mixtur offensichtlicher und weniger eindeutiger und doch stilbildender Elemente, der sich der Film Noir verdankte. Allerdings war die Zeit noch längst keine des Autorenkinos: Regisseure und Schauspieler fassten ihre Arbeit als Broterwerb auf. Die meisten drehten Komödien, Western, Abenteuerfilme, Melodramen oder eben Film Noirs – je nachdem, was die Studios, bei denen sie unter Vertrag waren, ihnen abverlangten. Kino war Unterhaltung. Filme in und aus Hollywood entstanden, um damit Geld zu verdienen. Viel Geld.

 

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Helen Walker Burt Lancaster Dirk Bogarde Simone Signoret

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Rita Hayworth Dick Powell Robert Mitchum Ida Lupino
 

Als die Exilanten Billy Wilder und Otto Preminger vom Schreibtisch des Autors auf den Regiestuhl wechselten, kam es 1944 zum Durchbruch des Film Noirs. Außer ihnen verdankten sowohl die Regiegrößen John Huston, Anthony Mann und Robert Wise als auch die Hollywoodstars Lauren Bacall, Humphrey Bogart, Richard Widmark, Kirk Douglas, Burt Lancaster und Robert Mitchum ihre Karrieren dem Film Noir der Vierziger. Doch manche Ikonen des Film Noirs gerieten schon ab den Fünfzigern  in Vergessenheit. Sie wechselten zum Fernsehen oder blieben auch in Genrefilmen wie dem Western auf Nebenrollen abonniert – Brian Donlevy, William Conrad oder Elisha Cook jr. waren ebenso wie Lizabeth Scott, Hazel Brooks oder Veronica Lake keine ruhmreichen Filmkarrieren vergönnt.

 

Zudem war der düster-existenzialistische Film Noir, ab 1946 einzig und allein in Frankreich so benannt, bei der Kulturkritik in den USA schon frühzeitig nicht wohl gelitten. Erst seit den Siebzigern erkennt auch die amerikanische Filmkritik, welche Leistungen in den Vierzigern und Fünfzigern gerade von denen hinter der Kamera vollbracht worden waren – von Leuten wie James Wong Howe, John Alton, Milton R. Krasner oder Van Nest Polglase. Solche Techniker des Films gehörten zwar zur Legion der Namen in jedem Vor- und Abspann eines Films. Doch als die Männer im Schatten blieben sie in ihrer stilistisch prägenden Bedeutung dem Publikum meist unbekannt.