Jack Cleary – Mord in L.A.

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Psychologische Verteidigung


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Eddie Muller


Wenn es Nach wird in Paris


Film Noir Collection Koch Media GmbH


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Bewertung
****
Originaltitel
Private Eye – Pilot Episode
Kategorie
Neo Noir
Land
USA
Erscheinungsjahr
1987
Darsteller

Michael Woods, William Sadler, Lisa Jane Persky, Josh Brolin, Faye Grant

Regie
Mark Tinker
Farbe
Farbe + s/w
Laufzeit
98 min
Bildformat
Vollbild

 


 

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Los Angeles im Jahr 1956: Auf der Bühne eines Nachtclubs gibt Guy Fontaine (Lee Shael) mit dem Frankie-Laine-Song A Woman In Love eine weitere Zugabe, während an deren Rand Narvel Husky (Hugh Gillin), ein Manager von Starlight Records, und Club-Inhaber Mickey Schneider (Andrew Bloch) über den Auftritt des Rockabilly-Stars Eddie Burnette (James Intveld) und seiner Band The Rockets streiten, der schon 20 Minuten überfällig ist. Als Guy Fontaine seine Nummer beendet hat, gibt Husky Burnette ein Zeichen, und der junge Mann und die Musiker betreten die Bühne. Fontaine will allerdings nicht aufhören und versucht Burnette einen Fausthieb zu verpassen, doch verliert er dabei das Gleichgewicht und fällt von der Bühne. Sofort beginnt die Band zu spielen, Eddie verfällt in ekstatische Zuckungen, Gäste strömen auf die Tanzfläche… Währendessen fährt ex-Polizist Jack Cleary (Michael Woods) in seinem 1956er Cadillac Eldorado Biarritz Convertible einen von Neonreklamen erleuchteten Boulevard entlang und nimmt aus einem Flachmann hin und wieder einen Schluck Bourbon. Im Nachtclub erwartet ihn sein Bruder, Privatdetektiv Nick Cleary (Jay O. Sanders), der vor Ort den Musikproduzenten Buddy Williams beschattet, Inhaber von Starlight Records. Als Jack ihn trifft, erzählt Nick, dass er Williams‘ Villa in Malibu verwanzt habe und 15 Tonbandspulen brisanter Mitschnitte besäße. Der Musikproduzent im maßgeschneiderten Anzug genießt die Gesellschaft von zwei Callgirls und amüsiert sich…

 

“Is it the bottom, Jack, or you still got a way to go?” Wegen Bestechlichkeit wird der Polizeibeamte Jack Cleary unehrenhaft entlassen. Außer seinem älteren Bruder, Privatdetektiv Nick Cleary, glaubt lediglich sein ehemaliger Partner Police Lieutenant Charlie Fontana (William Sadler) daran, dass Jack Cleary unschuldig ist und Opfer eines Komplotts wurde, das es bewusst auf sein Verschwinden anlegte. Nick versucht, seine Abhörprotokolle aus der Observierung Buddy Williams‘ an einen korrupten Polizeibeamten namens Wilson zu verkaufen und wird trotz eigener Vorsichtsmaßnahmen umgebracht. Der inzwischen mit einem Alkoholproblem kämpfende Jack bringt sich in Form und macht sich daran den von der Polizei als Autounfall deklarierten Mord an seinem Bruder aufzuklären, wobei er von dessen Sekretärin Dottie Dworski (Lisa Jane Persky) und von dem jungen Herumtreiber Johnny Betts (Josh Brolin), der ebenfalls für Nick tätig war, Unterstützung erhält… Das in Deutschland unter dem Titel Jack Cleary – Mord in L.A. als VHS-Videokassette erschienene Werk ist der Pilotfilm zu der von TV-Produzent und Drehbuchautor Anthony Yerkovich erdachten Fernsehserie Private Eye (USA 1987-1988), die es inklusive dieses Pilotfilms auf lediglich 12 Episoden brachte, deren weitere eine Laufzeit von jeweils etwa 50 Minuten aufweisen. Yerkovich war zuvor mit der Kriminalserie Miami Vice (USA 1984-1989) ein internationaler Erfolg geglückt und Private Eye der Versuch, mit einer vom Flair der 50er Jahre, die in der Jugend- und Popkulur der 80er wieder salonfähig geworden waren, und mit einer zugleich vom Film Noir inspirierten TV-Serie einen nächsten Hit zu landen. Das glückte allerdings nicht, und Private Eye wurde im Januar 1988 eingestellt. Heute sind die Serie und ihr Pilotfilm längst obskur. Demgegenüber ist Jack Cleary – Mord in L.A. um Längen besser, als ich es erwartete. Genaugenommen ist es ein Neo Noir im Retrolook, der es inhaltlich und formal mit Kinoproduktionen seiner Zeit problemlos aufnehmen kann.

 

“Private Eye gets off to a highly interesting start, with Mark Tinker directing its old-fashioned story of cop corruption with style and wit, helped by heavy doses of period atmosphere and music”, urteilte im September 1987 Howard Rosenberg für die Los Angeles Times, ohne aus seiner grundlegenden Skepsis gegenüber einer weiteren Kriminalserie mit einem P.I. einen Hehl zu machen. Noch 35 Jahre später erweist sich der Pilotfilm zur Serie als ebenso kurzweilig wie gegenüber seinen Quellen der Inspiration aus der klassischen Ära des Film Noirs der 40er und 50er Jahre als authentisch. Ein musikalisches Thema aus der Feder Joe Jacksons, ein junger Josh Brolin und eine im Ganzen gelungene Retro-Optik tragen hierzu einiges bei. Aber auch Michael Woods gibt den ex-Cop, der als ein frischgebackener Privatdetektiv in die Fußstapfen des toten Bruders tritt, mit dem nötigen Niveau an Überzeugungskraft. So ist das einzige Problem, dass der Film im Grunde nicht zur Verfügung steht.

 

Bis heute (2022) gibt es weltweit keine BD- oder DVD-Edition des Films, der wie nachfolgende Episoden der TV-Serie Private Eye bis in die frühen 90er Jahre auch in europäischen Nationen im Fernsehen ausgestrahlt oder als VHS-Videokassetten käuflich zu erwerben war. Einzig online gibt es eine bild- und tontechnisch unterdurchschnittliche Fassung, die via Videorekorder aus dem Fernsehen kopiert wurde, mit dem Originalton ohne Untertitel und im korrekten Bildformat.

 


Neo Noir | 1987 | USA | Mark Tinker | Jay O. Sanders | Josh Brolin | William Sadler

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