Film Noir
| USA
| 1949
| Rudolph Maté
| Ernest Laszlo
| Edmond O'Brien
| Frank Gerstle
| Ivan Triesault
| John Payne
| Luther Adler
| Neville Brand
| Paul Picerni
| Phillip Pine
| Beverly Garland
| Cay Forester
Bewertung
****
Originaltitel
D.O.A.
Kategorie
Film Noir
Land
USA
Erscheinungsjahr
1949
Darsteller
Edmond O'Brien, Pamela Britton, Luther Adler, Neville Brand, Lynn Baggett
Regie
Rudolf Maté
Farbe
s/w
Laufzeit
83 min
Bildformat
Vollbild
Frank Bigelow (Edmond O’Brien) schleppt sich ins Hauptquartier der Polizei in San Francisco und gibt zu Protokoll, einen Mordfall melden zu wollen. Es ist der Mord an ihm selbst... Bigelow kommt aus der Kleinstadt Banning, Kalifornien, wo er als Buchhalter und Notar ein kleines Büro unterhält. Erst vor wenigen Tagen entschied er, sich in San Francisco eine Woche Urlaub zu gönnen, was Paula Gibson (Pamela Britton), seine Sekretärin und auch seine Freundin, nicht gerade erfreute. Dort im Hotel angekommen, schloss er sich einer Gruppe von Geschäftsleuten an, die in einem Jazzclub in die Nacht hinein feierte. Es wurde ein ausgelassener Abend. Am nächsten Morgen jedoch fühlte sich Frank Bigelow extrem unwohl und beschloss, einen Arzt aufzusuchen. Was Dr. Matson (Fred Jaquet) ihm zu sagen hatte, war für Frank Bigelow der Schock seines Lebens und traf ihn gänzlich unerwartet...
D.O.A.heißt dieser Film im Original und es meint ausgeschrieben Dead On Arrival. Der Buchhalter Frank Bigelow, Inkarnation des zielstrebigen US-Amerikaners, ist schon bei seiner Ankunft ein Toter. Die mit ein wenig Chemie aus dem Unwahrscheinlichen in die Filmwirklichkeit gezauberte Prämisse des Plots wird zur Metapher. Im Leben ist der Tod stets anwesend. Nichts darin ist, was es zu sein scheint. Frank Bigelow liegt schon im Grab, während er für den Zuschauer noch sichtbar die Stadt durchkämmt – auf der Suche nach dem eigenen Mörder. Er hat nichts zu verlieren. Nichts ist, was dem Toten vom Leben bleibt. Damit ist der B-Film Opfer der Unterwelt quasi Metapher für den philosophischen Kern des Film Noirs, seinen mal mehr und mal weniger verdeckten Nihilismus hinter den Maskeraden aus Systemkritik und Rollenklischees.
D.O.A.heißt dieser Film im Original und es meint ausgeschrieben Dead On Arrival. Der Buchhalter Frank Bigelow, Inkarnation des zielstrebigen US-Amerikaners, ist schon bei seiner Ankunft ein Toter. Die mit ein wenig Chemie aus dem Unwahrscheinlichen in die Filmwirklichkeit gezauberte Prämisse des Plots wird zur Metapher. Im Leben ist der Tod stets anwesend. Nichts darin ist, was es zu sein scheint. Frank Bigelow liegt schon im Grab, während er für den Zuschauer noch sichtbar die Stadt durchkämmt – auf der Suche nach dem eigenen Mörder. Er hat nichts zu verlieren. Nichts ist, was dem Toten vom Leben bleibt. Damit ist der B-Film Opfer der Unterwelt quasi Metapher für den philosophischen Kern des Film Noirs, seinen mal mehr und mal weniger verdeckten Nihilismus hinter den Maskeraden aus Systemkritik und Rollenklischees.
© Koch Media GmbH
Nach Edgar J. Ulmers Umleitung (1945) nutzte Rudolf Maté die Kategorie des B-Films für einen Subplot, der 1950 in Hollywood sonst keine Chance gehabt hätte. Unter der hauchdünnen Matrize des erhobenen Zeigefingers - Seht her, was passiert, wenn man in der Großstadt nicht aufpasst! – läuft ein finsteres Drama. Es zieht uns in einen Mahlstrom der Schicksalsereignisse, erweist sich mit Bezug auf Urängste als zeitlos bedrohlich-attraktiv und avancierte über die Jahrzehnte zum Kultfilm. Mit Edmond O’Brien als definitivem Film-Noir-Protagonisten, einem kontrastreichen Schwarzweiß, Regisseur Maté war selbst lange Zeit Kameramann, und seinem cleveren Plot in einer klug inszenierten Erzählstruktur zeigt Opfer der Unterwelt, warum der Film Noir bis heute viel zu bieten hat. D.O.A. wurde in der Popkultur zum Namen einer US-Punkband und erschien 1988 als D.O.A. – Bei Ankunft Mord als Remake mit Dennis Quaid und Meg Ryan. Letzteres belegte einmal mehr, warum es unsinnig ist, einen Klassiker zu recyceln, insofern das Neue eben nie heran reicht.
Opfer der Unterwelt ist ein Film der Public Domain und liegt weltweit leider nicht als bildtechnische restaurierte Fassung vor. Zu empfehlen sind die Fassungen von Network, Synergy und Image, die zwar keine Untertitel oder deutsche Tonspur beinhalten, aber den Film ungekürzt, im Originalformat und in recht guter Bildqualität bringen.
Klasse Streifen und im Vergleich zu vielen anderen Hollywood-Filmen ungewohnt konsequent, was unter anderem auch die Klasse des Films ausmacht. Sehr interessant finde ich, dass das Finale in dem sehr prägnanten Treppenhaus das gleiche Gebäude wie aus dem Blade-Runner-Film ist. Siehe auch http://filmsnoir.net/film_noir/film-noir-influences-the-replicant-is-d-…