Cooler, The - Alles auf Liebe

NOIR CITY 21 - Oakland 2024



Psychologische Verteidigung


Concorde Home Entertainment


Eddie Muller


Wenn es Nach wird in Paris


Film Noir Collection Koch Media GmbH


banner_der_film_noir_3.jpg


Bewertung
**
Originaltitel
The Cooler
Kategorie
Neo Noir
Land
USA
Erscheinungsjahr
2003
Darsteller

William H. Macy, Maria Bello, Alec Baldwin, Shawn Hatosy, Ron Livingston

Regie
Wayne Kramer
Farbe
Farbe
Laufzeit
98 min
Bildformat
Widescreen
 

 

The Cooler-Alles auf Liebe-Poster-web1.jpg Bild Bild Bild
 
Bernie Lootz (William H. Macy) ist ein Cooler. Wenn der gehbehinderte Mann in Las Vegas’ Spielkasino The Golden Shangri-La an einen Spieltisch hinkt, wird das Glück aller Spieler sofort zu Unglück. Diese Wirkung erzielt nur Bernie. Kein Wunder, dass sein langjähriger Boss Shelly Kaplow (Alec Baldwin) ihn wie seinen Augapfel hütet. Als Unglücksrabe Bernie beschließt, seinen Job an den Nagel zu hängen und Las Vegas zu verlassen, passt Shelly das nicht. Zumal der Inhaber des Golden Shangri-Las, Mafiosi Nicky Fingers Bonnatto (Arthur J. Nascarella), seinen Geschäftsführer Shelly wissen lässt, dass er das Kasino zugunsten eines neumodischen Zockertempels abreißen will. Der skrupellose Shelly gerät damit trotz guter Umsätze unter Zugzwang. Als Bernie am nächsten Tag seine Runde macht, lernt er die Kellnerin Natalie (Maria Bello) kennen, und erweist ihr einen Gefallen. Als sie nach Feierabend gemeinsam etwas trinken gehen, entwickelt sich die Situation in einer Art, die Bernie längst nicht für möglich hielt…
 
Gute Zutaten ergeben nicht automatisch ein grandioses Menü. Um das zu wissen, muss man kein Koch sein. Wenn einer wie der Regisseur Wayne Kramer statt Salz Zucker verwendet, so beißt sich das mit dem Pfeffer, der auch in solche Suppe gehört. Und damit ist zu The Cooler – Alles auf Liebe, dessen deutscher Zweittitel ihn im Sinn von Zucker deklassiert, im Prinzip genug gesagt. William H. Macy, Alec Baldwin und Maria Bello, wunderbare Schauspieler, sind als Zutaten unübersehbar herausagend. Auch die Geschichte mit ihrer cleveren Ausgangslage und den daraus entspringenden Verwicklungen hätte etwas getaugt.
 
 G-Men-Poster-web1.jpg  The Cooler-still-web2.jpg  The Cooler-still-web1.jpg
© Ascot Elite Home Entertainment
 
Der Autor und Regisseur Wayne Kramer schielte jedoch nach dem Kassenerfolg. Statt konsequenten Independentdramas servier er ein Zugeständnis an den Hollywoodmainstream nach dem anderen. Zu nackter Haut und teils herber Brutalität gesellt sich in der zweiten Hälfte albern inszenierte Leichtigkeit - Bernies Magie ist wirklich und nun kehrt sie sich um! - und solche macht die Suppe ungenießbar. Sobald Bernies Unglück sich ins Glück wendet, werden die Bilder so überladen klischeehaft wie in jeder x-beliebigen Komödie oder im TV-Einheitsjunk. Mark Ishams Mainstream-Jazz macht alles nur schlimmer und sorgt für Übersättigung auf allen Kanälen. Das Ende ist zumindest für Bernie und Natalie dermaßen dümmlich, dass selbst hartgesottene Dulder des Neo-Noir-Kinos mit zeitgenössischen Trash-Einlagen angeödet vom Sofa sinken. Wenn es ums Verspielen von Möglichkeiten geht, steht dieser Neo Noir Wayne Kramers ganz oben. Sobald das US-Independentkino sich scheinbar etwas zutraut und dann aber doch nicht, entsteht das – ein Stück Entertainment, wo kein Ton zum anderen findet. Schade!
 
Preiswerte und qualitativ sehr gute deutsche DVD-Edition (2004) der Ascot Elite Home Entertainment GmbH, die alles bietet, was es braucht: ungekürzte Spielzeit im Originalformat, sauberes und tiefenschwarzes Bild, übersichtliches Menü, den US-Kinotrailer als Extra, englischer Originalton und deutsche Synchronisation, dazu jeweils auch die Untertitel.
 

Neo Noir | 2003 | USA | Wayne Kramer | Alec Baldwin | Paul Sorvino | William H. Macy | Maria Bello

Neuen Kommentar schreiben

CAPTCHA
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.