Iron Maze – Im Netz der Leidenschaft

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Eddie Muller


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Film Noir Collection Koch Media GmbH


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Bewertung
***
Originaltitel
Iron Maze
Kategorie
Neo Noir
Land
JPN/USA
Erscheinungsjahr
1991
Darsteller

John Fahey, Bridget Fonda, Hiroaki Murakami, J.T. Walsh, John Randolph

Regie
Hiroaki Yoshida
Farbe
Farbe
Laufzeit
104 min
Bildformat
Widescreen

 


 

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Die Kleinstadt Corinth in Pennsylvania liegt etwa 15 Meilen östlich von Pittsburgh inmitten der als “Rust Belt“ bezeichneten, ältesten Industrieregion im Nordosten der USA. Die Polizeibeamten Jack Ruhle (J.T.Walsh) und Eddie (Peter Allas) fahren zu der Ruine eines stillgelegten Stahlwerks. Der japanische Milliardärssohn Shinichi Sugati (Hiroski Murakami) wird vermisst, und es ist solches Gelände, das er im Auftrag seines Vaters in einen Freizeitpark und damit in ein lukratives Geschäftsfeld zu verwandelt hofft. Jack und Eddie fahren ins Innere der weiträumigen Hallen, so weit es möglich ist, dann setzen sie ihre Suche zu Fuß fort. Sie hören ein Geräusch und Eddie ruft nach Sugati, aber schon im nächsten Augeblick finden sie den auf dem Betonboden in seinem Blut liegenden Geschäftsmann aus Tokio. Jack Ruhle stellt fest, dass Sugati noch am Leben ist, und mithilfe eines Trapezblechs können sie eine notdürftige Bahre herstellen und den Schwerverletzten auf die Rückbank ihres Wagens manövrieren… Zur gleichen Zeit rennt Stahlarbeiter Barry Mikowski (Jeff Fahey) auf einer Lagerbühne zum Ausgang der Halle, hastet zu seiner Harley-Davidson Electra Glide und rast davon. Eddie und Jack bringen den Verletzten in ein Krankenhaus, wo er eiligst in den OP-Saal bugsiert wird. In einem Mercedes Benz 500 SL Cabriolet fährt Chris Sugita (Bridget Fonda), Shinichi Sugatis Ehefrau, eine Schnellstraße entlang. Vergebens versucht Mayor Peluso (John Randolph) in Tokio den Vater solchen Opfers eines Verbrechens zu erreichen…

 

“How am I supposed to relax? The son of a man who buys my town gets his head bashed, and I am supposed to relax?” Mit John Randolph, Bridget Fonda und J.T. Walsh gibt es hier eine Riege erstklassiger Schauspieler am Werk. Sowohl Drehorte als auch Kameraarbeit von Morio Saegusa sind bemerkenswert, und die Thematik des Niedergangs der US-amerikanischen Stahlindustrie wird als Ursprung des sozialen Abstiegs eines ganzen Landtrichs pointiert wiedergespiegelt. In einer Zone der Spannungen zwischen Demütigungen, Sozialneid und Rassismus kommt das Skript jedoch nicht auf den Punkt und verliert sich zwischen dem Wunsch, sowohl ein Sozialdrama als auch ein Thriller sein zu wollen, was einen Neo Noir ja häufig auszeichnet und zum Vorteil gereichen könnte. Nun basiert Hiroaki Yoshidas Iron Maze – Im Netz der Leidenschaft zugleich auf der Kurzgeschichte Im Dickicht(EA 1922) des japanischen Autors Akutagawa Rynosuke, welche einst auch für Akira Kurosawa - neben der titelgebenden Erzählung Rashōmon (EA 1915) - die Vorlage seines international anerkannten, preisgekrönten Filmklassikers Rashomon – Das Lustwäldchen (JPN 1950) war. In Rückblenden erschließt sich dem Zuschauer, hoffentlich, die Wahrheit über die Tat im stillgelegten Stahlwerk, deren Opfer der reiche japanisch Geschäftsmann Sugita wurde. Aber jeder der Beteiligten erzählt eine andere Geschichte, auch seine Ehefrau Chris, und Corinths Chief of Police Jack Ruhle wird schnell klar, dass die Beziehung der drei Beteiligten zueinander kompliziert und vergiftet sein muss.

 

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© EuroVideo Medien GmbH

“A fine, if substandard neo-noir (…) falls slightly apart in its pace”, schlussfolgert Morgan für Letterboxd und exakt so ging es mir auch. Während die Geschichte selbst viel zu bieten hätte, ist ihre Verfilmung auf der Suche nach einem Regisseur mit sicherer Hand für Inhalt und Form, doch im Debütanten Hiroaki Yoshida wird sie dessen leider nicht fündig. Hier gibt es einiges an Potential, aber dabei bleibt es großteils auch; die Versprechen wollen sich partout nicht erfüllen. Einige Szenen sind wunderbar inszeniert, im Mittelteil schleicht die Geschichte jedoch voran und mitunter wird sie gar zäh. Bridget Fonda hatte im Folgejahr mit dem Psychothriller Weiblich, ledig, jung sucht… (USA 1992) ihren Durchbruch und wurde ein gefragter Filmstar für zahlreiche A-Produktionen, bevor sie 2003 den Filmmusikkomponisten Danny Elfman (Nightmare Before Christmas, USA 1993) heiratete und ihre Schauspielkarriere stante pede an den Nagel hängte. Auch der grandiose J.T.Walsh, der 1998 mit nur 54 Jahren einem Herzinfarkt erlag, ist einer, den man seither schmerzlich vermisst. Jeff Fahey, der eine solide Leistung abliefert, ist bis heute dem B-Film treu geblieben und pro Jahr in 3 bis 6 Produktionen zu sehen. Iron Maze – Im Netz der Leidenschaft ist weder ein relevanter Film noch ein Missgriff. Als Freund des Neo Noirs der 90er Jahre kann man ihn sich anschauen, ebenso kann man darauf verzichten.

 

Es gibt mehrere europäische DVD-Editionen und eine aus den USA. Meines Wissens beinhalten sie alle den in Widescreen 1.85:1 gedrehten und aufgeführten Kinofilm im falschen Bildformat, nämlich im 4:3 Vollbildformat. So ist es auch bei der spartanisch editierten britischen DVD (2000) der MIA Video mit dem Film ansonsten ungekürzt und mit der original englischen Tonspur, ohne Untertitel und ohne jegliche Extras. In Deutschland erschien der Film lediglich als VHS-Video.

 


Neo Noir | 1991 | USA | Hiroaki Yoshida | J. T. Walsh | Jeff Fahey | John Randolph | Bridget Fonda

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