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Vor einem herrschaftlichen Haus auf der malaiischen Halbinsel Malampur fallen nachts Schüsse. Ein Mann sinkt tot zu Boden. Leslie Crosbie (Bette Davis), die Frau des Plantagenbesitzers Robert Crosbie (Herbert Marshall), behauptet, sie habe Geoffrey Hammond (David Newell), der sie bedrängte, in Notwehr erschossen. Robert Crosbie bestellt seinen Anwalt Howard Joyce (James Stephenson) ein, damit er vor Gericht Leslies Verteidigung übernimmt. Seinem Assistenten Ong Chi Seng (Victor Sen Yung) wird die Abschrift eines Briefs zugespielt, der belegt, dass Leslie den Ermordeten selbst zu einem Stelldichein in ihr Haus eingeladen hatte. Joyce konfrontiert Leslie mit dem Schreiben, die nun alles daran setzt, das Original von der eurasischen Witwe des Ermordeten (Gale Sondergaard) zurückzukaufen. Dabei scheut Leslie Crosbie nicht zurück, auch gegenüber dem mit ihrer Freundin Dorothy (Frieda Inescort) verheiraten Howard Joyce ihre Reize einzusetzen. Die mysteriöse Mrs. Hammond verkauft Leslie, die ihren Gatten nicht einweiht, für 10.000 Dollar den Brief. Vor Gericht wird Leslie daraufhin freigesprochen. Mrs. Hammond aber ist längst nicht zufrieden gestellt…
Das Geheimnis von Malampur ist ein Remake des gleichnamigen Paramount-Films von 1929 mit Jeanne Eagles. Im Jahr 1947 brachte Warner Bros. dann unter dem Titel Ehebruch erneut ein allerdings leicht geändertes Remake mit Ann Sheridan, Lew Ayres und Zachary Scott. Die Vorlage stammte von dem englischen Schriftsteller W. Somerset Maugham (1874-1965), dessen Erzählung The Letter 1927 erschienen war. Maugham war überaus beliebt in Hollywood und Bette Davis mit der Verfilmung seines Romans Des Menschen Hörigkeit (Of Human Bondage) unter der Regie John Cromwells 1934 zum Star geworden. In Das Geheimnis von Malampur stellt sie ihren Ruf als eine der besten Darstellerinnen ihrer Zeit unter Beweis. Ihr Spiel unter der Führung durch William Wyler – Bette Davis’ Lieblingsregisseur – ist überragend.
Neben James Stephenson als Rechtsanwalt (Oscar-Nominierung), der im Folgejahr (1941) an einem Herzleiden starb, dem wunderbaren Schwarzweiß von Tony Gaudio (Oscar-Nominierung) ist vor allem Gale Sondergaard erwähnenswert. Ihre Darstellung der geheimnisvollen Mrs. Hammond ist perfekt. Mehr als die Drehorte im tropischen Malaysia wird sie zum Inbegriff einer Fremde, die hinterm Regelwerk des Alltags auf Leslie Crosbie zu warten scheint. Die Bedrohung, die von ihrer Undurchdringlichkeit ausgeht, dürfte Jacques Tourneur bei dessen tropischem Voodoo-Horror I Walked With a Zombie (USA 1943) inspiriert haben. Als Bewohnerin der Nacht setzt Gale Sondergaard einen starken Film-Noir-Akzent in einem Film, der der Schwarzen Serie unmittelbar voraus ging.
Die DVD-Edition (2005) von Warner Bros. zeigt die gewohnt hohe Qualität: ungekürzt, bild- und tontechnisch topp restauriert, mit englischem und deutschem Ton, dazu jede Menge Untertitel. Extras gibt es keine.
I had avoided THE LETTER for far too long because I had somehow gotten the impression that it was some tiresome weepie, but people wiser than I urged me to give it a try. I've never been so glad to be proven wrong! THE LETTER is actually a brilliant film noir in chick-flick clothing! Have you ever seen such beautifully-wrought sinister shadows in any film? I truly felt for everyone in it, and the performances by Bette Davis, Herbert Marshall, James Stephenson, Gale Sondergaard, and Victor Sen Yung are spot-on. I agree with you: THE LETTER is a must-see for anyone fascinated with film noir and the dark side of human nature!