Film Noir
| USA
| 1948
| John Farrow
| John F. Seitz
| Charles Laughton
| George Macready
| Harry Morgan
| James Burke
| Lloyd Corrigan
| Ralph Dunn
| Ray Milland
| Elsa Lanchester
| Maureen O'Sullivan
| Ruth Roman
| Theresa Harris
Bewertung
***
Originaltitel
The Big Clock
Kategorie
Film Noir
Land
USA
Erscheinungsjahr
1948
Darsteller
Ray Milland, Charles Laughton, Maureen O'Sullivan, George Macready, Rita Johnson
Regie
John Farrow
Farbe
s/w
Laufzeit
90 min
Bildformat
Vollbild
© Paramount Pictures Corporation
George Stroud (Ray Milland) ist Starreporter für ein von dem erfolgreichen Verleger Earl Janoth (Charles Laughton) herausgegebenes Kriminalmagazin. Als der ihm erneut seinen überfälligen Urlaub verweigert, verpasst George Stroud den Zug, mit dem seine Frau (Maureen O'Sullivan) jetzt allein in die Ferien reist. In einer Bar spült er seinen Verdruss herunter und lernt die attraktive Pauline (Rita Johnson) kennen. Auch sie ist mit Earl Janoth bekannt und so verbringen die beiden Trinkfreudigen den Abend gemeinsam. Am nächsten Tag wird Pauline tot in ihrem Apartment gefunden. George Stroud aber muss erkennen, dass die Indizien nur einen einzigen Schluss zulassen...
Beim Publikum und bei der Kritik erfreut sich Spiel mit dem Tode als ein Standardwerk des Film Noirs großer Beliebtheit. Vor allem das Motiv des Mannes, der im Lauf einer Untersuchung sich selbst als Hauptverdächtigen vertuschen und den Täter zu entlarven sucht, gelten als klassische Leitmotive. George Stroud (Ray Milland) glaubt trotz massiver Indizienlast an seine Unschuld. War er aber in jener Nacht an dem Mord wirklich unbeteiligt? Weder das Drehbuch noch die Regie holen aus dem Thema heraus, was drin gewesen wäre. Gerade in der zweiten Hälfte wird das Katz-und-Maus-Spiel ganz und gar zum Kriminalfilm. Wer war der Mörder? lautet die Frage. Wer das grundsätzlich mag, kommt streckenweise auf seine Kosten, doch ist schon auf halber Strecke das Ende längst vorhersehbar.
© Koch Media GmbH
Stilistisch gibt es wenig Film Noir: der Streifen ist lichttechnisch konventionell in Szene gesetzt und vor allem die humorigen Einlagen irritieren. Was bleibt, ist ein handwerklich solider Studiofilm der späten Vierziger. Auch Ray Milland, in Billy Wilders Das verlorene Wochenende (USA 1945) großartig, spielt überraschend steif und kann an seine besseren Leistungen nicht anschließen. Im Ganzen kein Muss!
Demgegenüber ist die deutsche DVD von Koch Media ein Prachtstück – die zweite Ausgabe der inzwischen 7 Filme umfassenden Film Noir Collection. Als Digipack aus Hartkarton mit eingeklebtem 11-seitigen Booklet, das Filmfotos und einen Essay von Thomas Willmann enthält, ist die Edition hervorragend gestaltet. Willmanns Abhandlung fördert Hintergründe der Romanvorlage von Kenneth Fearing und auch Filmgeschichtliches zutage, räumt dem Film aber einen Stellenwert ein, der im Werk kaum zum Tragen kommt. Für den Film-Noir-Freund bleibt zu bedauern, dass solche Vorzugsbehandlung keinem anderen der bis heute nicht auf DVD erhältlichen Film-Noir-Klassiker zuteil wurde.