Der aktuell in deutschen Kinos präsente chinesische Neo Noir Feuerwerk am helllichten Tage (CHN 2014) von Diao Yinan war im Februar Sieger der 64. Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Er wurde mit dem Goldenen Bären als bester Film ausgezeichnet; zudem erhielt Fan Liao den Silbernen Bären als bester Hauptdarsteller. David Steinitz und Tobias Kniebe urteilten in der Süddeutschen Zeitung vom 17. Februar, das Werk zeige „starke Anklänge an den alten Film noir, aber es ist chinesischer Noir – Obsession und Mord im Widerschein einer flackernden Industriekultur, die das Kino noch längst nicht erforscht hat.“ Diao Yinan ist seit 1997 als Autor und Regisseur tätig. Mit Feuerwerk am helllichten Tage folgt er einer in China, Hong Kong, Korea und Thailand sich qualitativ steigernden Neo-Noir-Kultur. Dass die Jury in Berlin das mit ihrer Entscheidung anerkannte, ist ihr hoch anzurechnen. Zeitgenössische Neo Noirs aus Asien wie Headshot (THA/FRA 2011) oder Mystery (CHN/FRA 2012) laufen hierzulande meist nicht im Kino und finden bis dato kaum Resonanz.