Die kubanische Tänzerin kam im Jahr 1946 nach Mexiko, wo sie in Produktionen der aufstrebenden mexikanischen Filmindustrie zu einem Superstar avancierte.
Die ebenso selbstbewusste wie talentierte Ninón Sevilla wurde in Filmen wie Entfesselte Moral (MEX 1950) von Alberto Gout populär, die heute international als "Cabaretera" bezeichnet werden und mit Fug und Recht als Film Noirs kategorisiert werden können. Die Benennung verweist auf typische Handlungsmuster: Ein Mädchen aus der Provinz (im Fall Ninón Sevillas eine Tänzerin) gerät in der Großstadt in die Fänge skrupelloser Gangster und endet als Zwangsprostituierte. Was folgt, ist der zumeist hochdramatische Leidensweg in die Freiheit.
Mit dem Niedergang der mexikanischen Filmwirtschaft in den späten 50er Jahren zog sich Ninón Sevilla ins Privatleben zurück. In den 80ern feierte sie ein kurzes, aber vielbeachtetes Comeback.
In seiner Zeit als Filmjournalist resümierte François Truffaut über sie: "Is Ninón dancing for glory? No way, never. It is quite clear Ninón is dancing for pleasure!"