Bob Hoskins, Helen Mirren, Paul Freeman, Derek Thompson, Eddie Constantine
London 1980: Harold Shand (Bob Hoskins) ist Patriot und Gangster mit den besten Beziehungen. Bis in Spitzen von Wirtschaft und Stadtregierung reichen seine Verbindungen und ermöglichen es ihm und Gattin Victoria (Helen Mirren), einträglichen und ehrgeizigen Geschäften nachzugehen. Alle profitieren davon. Alle sind zufrieden. Nun möchte Shand seine Laufbahn mit einem Großprojekt krönen. Die verwahrlosten Docklands sollen abgerissen und stattdessen eine Sportarena errichtet werden. Denn London macht sich Hoffnung, Austragungsort der olympischen Spiele zu werden. Allein kann Shand die Finanzmittel dafür nicht aufbringen. So bittet er die New Yorker Mafia in Gestalt von Charlie (Eddie Constantine) um ihre Beteiligung. Am Karfreitag soll auf Shands Luxusyacht bei einer Themsefahrt durch die Docklands der Vertragsabschluss begossen werden. Kaum sind die ehrenwerten Gäste an Bord, wird Shands Londoner Imperium von Explosionen und Attentaten erschüttert...
Rififi am Karfreitag ist ein ungemütlicher, brutaler und keine Minute romantischer Film. Er steht in der Tradition englischer Film Noirs wie z.B. Brighton Rock (1947) oder Teuflisches Alibi (1957), in denen die Verquickung von Geschäftsinteressen, Wohlleben und Korruption ganz ungeschönt dargestellt wird. Der Glamour Hollywoods, in fast allen US-Produktionen auch Billy Wilders, Fritz Langs und Otto Premingers zu finden, fehlt vollständig. Niemand ist sympathisch, bestenfalls mit fatalen Folgen ahnungslos, der gewaltsame Tod ist blutig und elend. Unter der Oberfläche selbst gestrickter Ehrbegriffe, unterhalb der Loyalität aus Abhängigkeit, droht der Verrat. Keiner traut dem nächsten, hinter jedem Lächeln verbirgt sich ein doppelter Boden und die allumfassende Korruption mischt Politiker, Geschäftsleute und Verbrecher zur herrschenden Klasse der bürgerlichen Gesellschaft.
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