letzte Zug, Der

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Bewertung
****
Originaltitel
Experiment In Terror
Kategorie
Post Noir
Land
USA
Erscheinungsjahr
1962
Darsteller

Lee Remick, Glenn Ford, Stefanie Powers, Ross Martin, Anita Loo

Regie
Blake Edwards
Farbe
s/w
Laufzeit
118 min
Bildformat
Widescreen
 

 

 

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© Columbia Pictures Corporation
 
Die Bankangestellte Kelly Sherwood (Lee Remick) wird eines Abends in ihrer dunklen Garage von einem Mann attackiert. Hinterrücks im Würgegriff kann sie ihn nicht sehen – nur hören. Aufgrund ihrer Anstellung als Kassiererin in der Bank soll sie ihm eine hohe Summe Geldes beschaffen. Ansonsten, so der Unbekannte, sei ihr eigenes Leben und das ihrer jüngeren Schwester Toby (Stefanie Powers) in höchster Gefahr. Verzweifelt ersucht Kelly den FBI-Agenten John Ripley (Glenn Ford) um seine Hilfe. Aber der Erpresser (Ross Martin) ist über diesen Schachzug sofort im Bilde und er zieht die Schlinge um die beiden Frauen gnadenlos zu. Als die Künstlerin Nancy Ashton (Patricia Huston), die sich auch an Ripley gewandt hatte, in ihrem Studio ermordet aufgefunden wird, erkennt John Ripley, dass er keine Zeit mehr zu verlieren hat. Aber der Gesuchte verhält sich geschickt und weiß, wie man jemanden in Angst und Schrecken treibt…
 
Regisseur Blake Edwards (Der rosarote Panther, USA 1963) gilt als Komödienspezialist und hatte den Bogen raus. Der letzte Zug heißt im Original Experiment In Terror. Mit Lee Remick und Glenn Ford in den Hauptrollen drehte Blake Edwards 1962 einen Psychothriller im Stil Alfred Hitchcocks. Auf den ersten Blick erinnert der in Schwarzweiß gedrehte Der letzte Zug an späte Film Noirs von Fritz Lang oder Robert Wise. Tatsächlich ist das Spiel mit Licht und Schatten der Schwarzen Serie entlehnt. Mit zahlreichen Außenaufnahmen und Schauplätzen in San Francisco ist der Film aber ganz in den Sechzigern angekommen. Auch Drehbuch und Protagonisten sind für einen Film Noir tendenziell untypisch.
 
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© Columbia Pictures Corporation
 
Schauspieler, Kamera, Fotografie und vor allem Dramaturgie des Films sind erstklassig. Noch 40 Jahre nach Produktion zieht Der letzte Zug den Zuschauer in seinen Bann. Dafür sorgt allein die unter Cineasten legendäre Eröffnungssequenz. Von da an gibt es manche Überraschung, die Blake Edwards auf den Punkt bringt. Erwähnenswert auch die Musik von Henry Mancini, der mit seinem Crossover-Stil den Frühsechzigern einen neuen Klang verlieh. Dennoch kann das Spiel der Darsteller Ford und Remick die flache Charakterzeichnung ihrer Rollen kaum verhehlen. Weder John Ripley noch Kelly Sherwood erscheinen als vielschichtig oder nur dreidimensional. Dass demgegenüber der Film auf romantische Klischees gekonnt verzichtet, unterstützt die Glaubwürdigkeit der rasch voran getriebenen Handlung. Neben den o.a. Argumenten für den spannenden Post Noir gibt es für Kenner der TV-Serie Twin Peaks (USA 1990/91) bzw. der Filme David Lynchs einige zusätzliche. Der letzte Zug ist eine wahre Fundgrube formaler und inhaltlicher Zitate bei Lynch.
 
Die deutsche DVD-Edition von Sony Pictures Home Entertainment (2010) bringt den Film bildtechnisch topp restauriert im Originalformat und mit 118 Minuten ungekürzt. Der englische Ton, ebenfalls enthalten, ist auch ohne Untertitel gut verständlich - qualitativ gibt es nichts zu beanstanden, Extras gibt es keine.
 

Post Noir | 1962 | USA | Blake Edwards | Philip H. Lathrop | Clifton James | Glenn Ford | Ned Glass | Lee Remick

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