Neo Noir
| USA
| 1975
| Raymond Chandler
| Dick Richards
| Anthony Zerbe
| Harry Dean Stanton
| Joe Spinell
| John Ireland
| Robert Mitchum
| Charlotte Rampling
Bewertung
***
Originaltitel
Farewell, My Lovely
Kategorie
Neo Noir
Land
USA
Erscheinungsjahr
1975
Darsteller
Robert Mitchum, Charlotte Rampling, John Ireland, Sylvia Miles, Harry Dean Stanton
Regie
Dirk Richards
Farbe
Farbe
Laufzeit
91 min
Bildformat
Widescreen
|
Los Angeles, 1941: Der Gangster Moose Malloy (Jack O'Halloran) war sieben Jahre wegen Bankraubs inhaftiert. Soeben entlassen, sucht er den Privatdetektiv Philip Marlowe (Robert Mitchum) auf und beauftragt ihn, seine damalige Freundin, die Nachtclubsängerin Velma, für ihn ausfindig zu machen. Der Auftrag erscheint als unkompliziert. Doch alle, die Marlowe in der Sache kontaktiert, werden ermordet. Das ruft die Polizei auf den Plan, die in Gestalt von Detective Lt. Nulty (John Ireland) und Detective Billy Rolfe (Harry Dean Stanton) bei ihren Ermittlungen auf Marlowes Spuren stößt. Dass Helen Grayle (Charlotte Rampling), die attraktive Frau eines hohen Richters, den privaten Schnüffler offenbar anziehend findet, fügt Marlowes Probleme noch eins hinzu. Als er herausfindet, wer Velma tatsächlich ist, wird klar, dass ihm jemand eine Falle stellt…
Murder, My Sweet (USA 1944), mit Dick Powell als Philip Marlowe. 31 Jahre später ist Fahr zur Hölle, Liebling dessen Remake. Es kam im Jahr nach Chinatown (USA 1974) auf dem Höhepunkt der ersten Nostalgiewelle in US-Filmen und in der Popmusik. Sein Reiz besteht in Robert Mitchum und John Ireland, zwei Ikonen der klassischen Ära des Film Noirs, die in reifem Alter jene Zeit als deren Dinosaurier noch einmal bevölkern dürfen. Und Charlotte Rampling gibt eine wunderbare Femme fatale, die sich vor ihren Vorläuferinnen nicht zu verstecken braucht.
Diese klassische Kriminalgeschichte von Raymond Chandler war die Vorlage zu einem erstklassigen Film Noir, betitelt Der Rest ist nicht schlecht – aber längst nicht gut genug, um der Erstverfilmung das Wasser reichen zu können. Trotz einer den Siebzigern gemäß härteren Gangart, reichlich Nihilismus Marke Raymond Chandler und sogar nackter Haut will der Funke nicht überspringen. Sichtbar um eine stilechte Atmosphäre der Vierziger, um pfeilschnelle Dialoge und einen mächtig zerknitterten Antihelden bemüht, bleibt Fahr zur Hölle, Liebling! dennoch zweite Garnitur. Mit Blick auf Chinatown und andere Neo Noirs im Retrostil schneidet der Film eher schwach ab. Denn Robert Mitchum wirkt nicht bloß in der Rolle sondern auch als Schauspieler müde. Als er in Michael Winners Der tiefe Schlaf / Tote schlafen besser (UK 1978) noch ein weiteres Mal die Rolle Philip Marlowes übernahm, wurde dieser um Längen schlechtere Film zum Tiefpunkt einer langen Karriere.
Allemal eine gute Umsetzung auf DVD, ungekürzt im Originalformat und stilecht in schmutziger Farbgebung, dazu eine englische und eine deutsche Tonspur, inklusive Untertiteln auf Deutsch.
gypsythatremains@gmail.com
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